Pyrenäen 2016

Der Frühling ließ lange auf sich warten, aber in der Woche vor unserer Abreise scheint es endlich so weit zu sein.
Mein Kumpel Dietmar und ich wollen in diesem Jahr in die Pyrenäen, und nun sind alle Vorbereitungen abgeschlossen und meine Transalp steht frisch überholt und getüvt vor der Tür und scharrt bereits mit dem Hinterreifen. Die Planung im Vorfeld lief entspannt. Wie schon bei meiner Baltikumreise liegen zwar einige Punkte fest, die wir ansteuern wollen, aber grundsätzlich werden wir der Nase nach fahren und die Dinge einfach auf uns zukommen lassen. Mal schauen, wohin es uns verschlägt.

Die einzige wichtige Frage, die mich in den letzten Tagen plagt, ist die nach der richtigen Kleidung. Nehme ich die leichte Sommerkombi oder rechne ich mit teilweise recht niedrigen Temperaturen und wähle eher die dicken Klamotten, die ich normalerweise im Winter oder in der Übergangszeit beim Motorradfahren trage. Oder anders: Was ist weniger schlimm? Schwitzen oder frieren?
Letztendlich entscheide ich mich für das Sommerzeug. Im Zweifelsfall kann ich immer noch das Futter einziehen und/oder die Regenklamotten drüber tragen, um den Fahrtwind abzuhalten, und insgesamt friere ich lieber ein bisschen, als dass mir der Schweiß in Strömen herunter läuft.

Endlich ist Freitag. Ich lade mein Zeug aufs Motorrad und fahre nach Solingen, um Dietmar zu treffen. Und dann geht es los …

Holla, die Waldfee. Ich habe ja damit gerechnet, mich nach über einem Jahr Motorradabstinenz wieder etwas eingewöhnen zu müssen, aber dass es so heftig wird …

Der erste Tag war trotz allerfeinstem Wetter Anstrengung pur. Ich habe zwischenzeitlich versucht, mir einzureden, dass ich es doch genießen müsste, endlich wieder auf dem Bock zu sitzen, aber mir tut der Hintern weh und der Rücken sowieso.
Dietmar geht es ähnlich, obwohl seine Auszeit nicht ganz so lang war.

Wir sind völlig erschossen, als wir am Abend den ersten Campingplatz nördlich von Kaiserslautern erreichen. Nach dem Aufbau der Zelte besorgen wir uns erst einmal ein paar Flaschen Bier und essen eine Kleinigkeit.
Immerhin ist der Campingplatz top.

Am nächsten Morgen wecken mich laute Vögel und ein weiterer Ruf der Natur bereits kurz nach fünf Uhr – es ist noch nicht einmal richtig hell. Beiden zolle ich Tribut. An Schlafen ist danach nicht mehr zu denken, also packe ich die ersten Sachen ein und versuche, mich bei Temperaturen um die fünf Grad warmzuhalten.
Sobald die Sonne rauskommt wird es etwas besser.

Wir starten in den zweiten Tag mit dem Ziel vor Augen, am Abend in den Vogesen zu campen. Keine lange Etappe – nach der gestrigen Erfahrung wohl genau die richtige Dosis.

26 Grad waren vorhergesagt, und das könnte auch tatsächlich zutreffen.
Wir erleben einen überraschend angenehmen Tag auf der Straße, brauchen längst nicht so viele Pausen wie befürchtet und erreichen den Platz entspannt und zufrieden.
imageZu spät fällt mir auf, dass wir heute zwei Dinge vergessen haben: zum einen haben wir beim Tanken kein Benzin für den Kocher abgezweigt und zum anderen vergessen, Bier zu kaufen. Also steht noch eine kleine Versorgungsfahrt an, wodurch wir wenigstens die Bierfrage zufriedenstellend lösen können. Das ist auch wichtiger, als eine warme Mahlzeit.
Apropos warm … das Bier müssen wir erst einmal kühlen. Das klappt erstaunlich gut, also ist der Abend gerettet.

Am nächsten Morgen ereilt mich wieder der Fluch des frühen Aufwachens. 05:20 Uhr, und ich kann nicht mehr schlafen. Immerhin sitze ich jetzt mit dem Schlafsack als Decke übergeworfen (bei diesem 35 Jahre alten aber immer noch guten Teil geht das) vor dem Zelt, höre den Vögeln zu und sehe die Sonne langsam aufgehen. Das wird auch Zeit, denn es ist schweinekalt …

Weil wir keinen Sprit für den Kocher haben, gibt es heute Morgen eben keinen Kaffee.
imageWir fahren jetzt erst einmal zum Col de la Schlucht und finden … Schnee. Auf 1350 m Höhe halten sich die Hinterlassenschaften des Winters immer noch hartnäckig. Angenehm frisch ist es hier oben sowieso. Was machen vernünftige Menschen in derartigen Fällen? Richtig, sie fahren in den Süden. Bei aktuell ca. 26 Grad – einfach perfekt.

Ein mittlerweile ungewohntes Bild an der Schweizer Grenze: Kontrollen. Da wir nicht aussehen, als suchten wir Asyl, winkt man uns durch.
imageWir genießen die hervorragenden Straßen der Schweiz mit ihren Kurven und landen am Ende des Tages auf einem Campingplatz. Und da wir heute an Benzin für den Kocher gedacht haben, gibt es Spaghetti … und Bier natürlich.

Satt und ein bisschen k.o. hauen wir uns jetzt aufs Ohr. Hoffentlich kann ich morgen mal wenigstens bis 7:00 Uhr pennen.

Schön ist die Schweiz ja schon, aber on the road fühle ich mich hier irgendwie unwohl. Nicht, dass die schweizer Straßen oder der Verkehr Anlass zum Meckern gäben. Nein, es ist vielmehr die Tatsache, dass man hier damit rechnen muss, schon bei kleinsten Geschwindigkeitsüberschreitungen zur Kasse gebeten zu werden.
Da ist es für mich von Vorteil, dass die Reifen meiner Transalp fast runter sind, denn so zeigt der Tacho grundsätzlich 4-5 km/h zuviel an.
Wenn die Alpen am Horizont den Blick auf sich ziehen, laufe ich dennoch Gefahr, zu schnell zu fahren.
Dietmar wird bei zulässigen 90 km/h mit 80 geblitzt. Mal abwarten, ob da was kommt. Immerhin hat er einen Zeugen, der bestätigen kann, dass er nicht zu schnell war. Notfalls belegbar mit den Trackaufzeichnungen zweier Navis.

Immer wieder fallen ein paar Tropfen. So richtig regnen will es wohl nicht, und ich bin im Grunde ganz froh darüber, denn die Sommerkombi, die ich trage, hat keine Membran, so dass ich, sollte es mehr werden, die Regenpelle drüberziehen müsste.
Wieder in Frankreich kommt dann sogar die Sonne zurück. Aus zwischenzeitlich 16 Grad werden wieder mehr als zwanzig, und wir machen ordentlich Strecke.
Am Nachmittag kaufen wir ein paar Lebensmittel ein und suchen uns einen Campingplatz für die Nacht.
imageWir finden eine Mischung aus Campingplatz und Spaßbad in der Nähe von Bouge-Chambalud. Die Besitzerin redet mich sofort auf deutsch an, weil ich ihrer Ansicht nach sehr deutsch aussehe … Sie hat in Erkelenz Deutsch studiert, und ich nutze gleich die Gelegenheit, mir ein paar französische Sätze beibringen zu lassen, die ich bestimmt später noch brauchen werde. Mein Problem ist meist nur, dass ich die Antworten nicht verstehe.

Für den Fall dass es später regnen sollte, können wir sie anrufen. Sie bringt uns dann im Kino unter, sagt sie. Es regnet dann tatsächlich, aber hey, wer das nicht akzeptieren will, sollte nicht zelten. Wir hoffen nur, dass morgen früh wieder die Sonne scheint.

Natürlich scheint die Sonne nicht. Im Gegenteil, es wird immer wolkiger, und nach kurzer Zeit gießt es in Strömen. Wir packen die nassen Zelte ein und ändern die Route. Statt nach Millau fahren wir jetzt direkt in den Süden, wo das Wetter besser sein soll, um uns dort ein paar verlassene Dörfer anzusehen.

imageNur die Abfahrt gestaltet sich schwieriger, als gedacht. Der Weg, der aus dem Gelände heraus führt, ist durch die Anlieferung einer neuen Hütte versperrt. Jetzt heißt es warten, bis der Transport, der sich unter Schrittgeschwindigkeit bewegt, die letzten 150 m geschafft hat.
Dann aber geht es los, und das Wetter wird mit jedem Meter besser. Nach kurzer Zeit schon fahren wir bei Sonne und angenehmen Temperaturen über 20 Grad durch das Zentralmassiv. Feine Straßen mit noch feineren Kurven lassen die Kilometer nur so dahin fliegen.
Kopf und Muskulatur haben sich mittlerweile wieder an das Fahren gewöhnt, so dass die pure Freude darüber, mit dem Motorrad unterwegs zu sein die schwierige Eingewöhnungsphase vergessen lässt.

Die Straßen winden sich die Berge hoch und auf der anderen Seite wieder runter. Die Landschaft ist traumhaft und erscheint langsam zunehmend mediterran. Im einem weitläufigen Tal halten wir an und bestaunen das geniale Panorama. Aber wir haben ja auch ein Ziel. Besser gesagt drei Ziele: in der Nähe soll es drei verlassene Dörfer geben, die wir uns ansehen wollen. Das erste Dorf (La Cluse) sieht nicht wirklich verlassen aus. Obwohl uns niemand begegnet, ist es offensichtlich bewohnt. Wir machen eine kurze Pause vor einem kleinen Laden, Café oder was auch immer es ist. Es ist auf jeden Fall geschlossen. Schade, denn ein Kaffee wäre uns jetzt recht gewesen.
Das zweite Dorf (Rabioux) schenken wir uns, denn angesichts der Lage hier und der Tatsache, dass es in einer 6km-Sackgasse liegt, steuern wir lieber direkt das dritte Dorf (Agnielles) an, zu dem, wie man schon auf dem Navi sieht, nur unbefestigte Straßen führen.
Und so ist auch die Anfahrt ziemlich spannend. Die Piste ist mit grobem Schotter und herabgefallenen Felsbrocken zunächst sehr ungewohnt, um es mal mit diesem Wort zu beschreiben. Wir kämpfen uns mutig Kilometer um Kilometer vorwärts und werden am Ende reichlich belohnt.

imageDas Dorf liegt sehr schön an einem Bach und ist offensichtlich schon lange verlassen. Wir schauen uns um, machen es uns auf einer Bank gemütlich und genießen die Sonne, bevor wir die Rückfahrt zur Straße antreten.
Die erscheint uns auf einmal deutlich einfacher, als die Hinfahrt. Interessant, wie schnell die Routine wiederkehrt.

Unser nächstes Ziel ist Montpellier. Immerhin hat sich die Änderung der Route bis jetzt gelohnt, und wir hoffen auf noch mehr „bestes“ Wetter.
Auf dem Weg finden wir einen Campingplatz in Rosans, und weil es schon Abend wird, machen wir hier Halt und verschieben die restliche Strecke auf morgen.
Die Zelte stehen, wir kochen unser Essen und sichten die Fotos … Und schon fallen wieder die ersten Regentropfen. Das nehmen wir gelassen. Der wichtigste Teil des Tages hatte feinstes Wetter, und wir haben uns so wohl gefühlt, wie lange nicht.

Der Campingplatz ist von der Kategorie -2 (minus zwei !!) Sterne. Nicht nur, dass unser Zeltplatz ein zur Ebene aufgeschütteter Hang ist und wir den ganzen Dreck binnen kürzester Zeit an den Schuhen und an den Zelten kleben haben – auch die einzige funktionierende Toilette scheint seit Beginn der vergangenen Saison nicht mehr gereinigt worden zu sein.

Ich bin froh, als wir den Platz am Morgen verlassen. Da stört es auch nicht, dass es die ganze Nacht über geregnet hat und immer noch reichlich Wasser von oben kommt.

Wir fahren den ganzen Tag im Regen, unterbrochen von wenigen trockenen Phasen.
imageIn Rochford-Du-Gard halten wir kurz an, weil Notre Dame de la Grace in einen Hang gebaut einen schönen Anblick bietet.
Unsere Tagesetappe wäre eine schöne Strecke, durch deren Kurven man es wunderbar fliegen lassen könnte, wäre da nicht diese Dauernässe. Die wird allerdings ein bisschen weniger, nachdem wir in einem kleinen Kaff Halt gemacht und einen Kaffee getrunken haben.

Wir lassen Nimes rechts und Avignon links liegen und rauschen direkt durch nach Montpellier. Dort sind die Zufahrtsstraßen derart verstopft, dass wir nur im Schritttempo vorwärts kommen. Also legen wir noch 25 km drauf und suchen uns einen Platz in der Nähe von Frontignan. Außerhalb von Loupian werden wir direkt an der Küste einer kleinen Mittelmeerbucht fündig.
Der Platz ist recht ordentlich und vor allem die sanitären Anlagen sind ok.

image imageimageSpontan werden wir von unseren Platznachbarn zum Austernessen eingeladen. Zu den Austern gibt es einen hervorragenden Weißwein – beides aus der Region.
Es ist immer wieder erfrischend, zu erleben, wie offen die Franzosen Fremden gegenüber sind. Sicher tut auch die Tatsache, dass wir mit den Reiseenduros ziemlich auffällig unterwegs sind, das seine dazu.

Der Morgen präsentiert sich trocken, und langsam kommt sogar die Sonne raus.
Wir packen in aller Ruhe unseren Krempel zusammen und frühstücken erst einmal Rührei mit Speck. Die Zelte lassen wir so lange wie möglich stehen, damit sie in der Sonne trocknen.

So brechen wir relativ spät auf und nehmen Kurs auf unser Tagesziel, Gorges de la Fou, eine Schlucht, eher eine Klamm, die um die 250 m tief und an der engsten Stelle gerade einmal 1 m breit ist.
Wir fahren bei traumhaftem Wetter durch einen extrem sehenswerten, mediterranen Teil Frankreichs und kommen dabei durch traumhafte Ortschaften, die mal durch ihre Architektur und dann wieder durch ihr Straßenleben bestechen.

Da wir nicht die einzigen sind, die Autobahnen vermeiden, kommen wir zeitweise leider nur sehr langsam vorwärts. Das aber gibt uns Gelegenheit, die vielen Eindrücke in Ruhe aufzunehmen..
An den Pyrenäen staut sich dann nicht nur der Verkehr, auch die Wolken machen hier Halt und lassen ordentlich Wasser.

Bei Gorges de la Fou angekommen, müssen wir leider feststellen, dass der Zugang heute wegen des schlechten Wetters frühzeitig geschlossen wurde. Wir haben nun die Wahl, ca. 60 km zurück in die Ebene zu fahren und im sonnenreichsten Gebiet Frankreichs zu campen, oder hier im Vorgebirge bei hoher Regenwahrscheinlichkeit zu nächtigen, um morgen schon früh an der Klamm zu sein und nicht unnötig Zeit zu verlieren.

Mit der Entscheidung für letzteres machen wir einen 1A-Campingplatz ausfindig, bereiten uns Kartoffeln mit Knoblauch-Kräuterquark und beschließen, morgen Abend erst einmal in Barcelona zu sein. Danach haben wir immer noch Zeit für die Pyrenäen.

Beim Versuch, an Dinge im linken Koffer zu kommen, schiebe ich das Topcase ein wenig nach rechts, und schon bekommt die Transalp, die auf dem Seitenständer fast senkrecht steht, Übergewicht und fällt auf die rechte Seite.
Am Helm ist ein unwichtiges Teil abgebrochen, das ich mit ein wenig Panzerband problemlos und bombenfest wieder befestigen kann. So kommt nun auch das wichtigste Reparaturwerkzeug für unterwegs zum Einsatz.
Am Motorrad ist alles heil geblieben, da ich am Heck stehend den Fall noch einigermaßen bremsen konnte … und weil es eine Transalp ist. Nur ein wichtiges Teil wurde beschädigt: eine nagelneue Dose Bier.
Durch beherztes Austrinken lässt sich aber auch dieser Schaden schnell folgenlos machen.

Am Morgen ist es tatsächlich sonnig. Und Gorges de la Fou ist wirklich sehenswert.
Nicht nur der spektakuläre Felsspalt, durch den man sich über einen Metallsteg bewegt, auch die Flora mit ihrer Vielfalt ist ein echter Hingucker.

Nach gut 1,5 Stunden war’s das aber leider schon, und wir fahren über einen Pass auf die spanische Seite der Pyrenäen, um Barcelona anzusteuern.
Auf dem Pass müssen wir durch tieffliegende Wolken fahren, und teilweise liegt sogar noch ein wenig Schnee auf der Straße.
Der wurde einem anderen deutschen Motorradfahrer offensichtlich zum Verhängnis, denn als wir um eine Kurve kommen, stehen dort zwei Pkw und eben dieses eine Motorrad.
Anscheinend ist die Sache aber nicht allzu schlimm, denn der Biker macht sich gerade auf den eigenen zwei Rädern wieder auf den Weg, um im nächstgelegenen Ort einen Arzt aufzusuchen.
Auf meine Nachfrage stellt sich heraus, dass lediglich seine Schulter schmerzt, ansonsten aber alles ok ist.

Wir kommen in Barcelona an … Bei leichtem Regen. Immerhin ist der aber wärmer, als alles, was wir bisher von oben abbekommen haben. Der Verkehr in der Stadt ist, um es mal so zu beschreiben, mediterran. Wir passen uns einfach an und versuchen uns so gut, wie es geht durchzuschlängeln. Der Campingplatz, den ich ausgesucht habe, ist etwa 8 km nördlich außerhalb der Stadt. Bis auf die Duschen ist er ganz passabel, auch wenn er bis jetzt mit ca. 20 € pro Person der teuerste Platz ist, auf dem wir uns niederlassen.

Am Abend fahren wir mit der Metro nach Barcelona und schauen uns das Nachtleben auf La Rambla an. Dort essen und trinken wir dann auch zu echten Touristenpreisen.

Es ist schon 1:30 Uhr, als wir zurück an den Zelten sind. Morgen wird es wohl etwas später, bis wir uns wieder aufmachen.

Aufwachen bei strahlendem Sonnenschein und Temperaturen, die etwas von Sommer haben. Wie lange das wohl her ist. Auf unserer Tour hatten wir das jedenfalls noch nicht – bis heute.

Wir schauen uns in Barcelona noch den Park Güell an und fahren danach schleunigst wieder in Richtung Nordwest, wo die Pyrenäen liegen. Zwischenzeitlich geraten wir in ein Gewitter und schaffen es gerade noch rechtzeitig, uns die Regenklamotten überzuziehen. Als es dann auch noch erbsengroß hagelt, halten wir an und warten erst einmal ab.

Da durch das späte Aufstehen und die Besichtigung des Parks schon viel Zeit vergangen ist, schaffen wir es gerade mal bis zu den ersten Ausläufern des Gebirges, als wir beginnen müssen, uns nach einem Campingplatz umzusehen.
Auf Anhieb finden wir einen Platz, der in jeder Hinsicht die volle Punktzahl verdient.
Abendessen, Bilder sichten, duschen, Wäsche waschen. Morgen wollen wir endlich wieder in den Pyrenäen sein. Und wenn wir Glück haben, gibt’s da dann auch besseres Wetter, als vor unserer Flucht nach Barcelona.

Auf geht’s. Schon von weitem sieht man, dass die Entscheidung, Barcelona zwischendurch mitzunehmen, statt hinterher, goldrichtig war.
Wir kurven, dank Eriks gedrückter Daumen, bei feinstem Wetter durch die Berge. Das ist eine wahre Freude hier, insbesondere weil verhältnismäßig wenig los ist und wir die meiste Zeit freie Fahrt haben. Unser höchster Pass heute führt uns auf ca. 2090 m Höhe mitten in ein Skigebiet. Dank meiner Sommerkombi empfinde ich die 7 Grad als recht erfrischend.
Nein, kalt ist mir wirklich nicht, aber es fehlt die richtige Warmphase danach. Für einen zweiten Pass dieser Art müsste ich mir die Regenjacke überziehen, um nicht auszukühlen.

Natürlich gibt es nicht nur Straßen in den Pyrenäen. Wir finden idyllisch gelegene Bergdörfer und treffen, wie in den letzten Tagen schon, interessante Leute. Bei einer Gruppe Zweispur-Offroader darf ich mal probesitzen. Mann, ist das eng beim Ein- und Aussteigen.

Nachdem wir feststellen, dass unser Tagesziel noch etwa 120 km entfernt ist, halten wir angesichts der fortgeschrittenen Tageszeit Ausschau nach einem geeigneten Campingplatz. Die ersten beiden Optionen entpuppen sich als Reinfall und ehemaliger Campingplatz, bzw. Fehleintrag in den POI, aber wir erhalten wenigstens einen guten Tipp.
Der Platz, an dem wir darauf landen, sieht von außen sehr zweifelhaft aus, entpuppt sich aber dann als wirklich gut. Zwar erhalten die sanitären Anlagen von uns gerade mal zwei Punkte, aber Duschen war ja gestern …

Uns fällt auf: heute war der erste regenfreie Tag. Hoffen wir, dass Eriks Wünsche noch länger wirken.

Wir bekommen nach dem Aufstehen einen Kaffee, der es in sich hat. Die Müdigkeit ist schlagartig aus unseren Augen verschwunden. Oliver und Veronique, unsere belgischen Zeltnachbarn mit den BMWs wissen, wie man Halbtote wach bekommt.

So sonnig, wie der vergangene Tag endete, beginnt der heutige. Wir machen uns auf, um die Grand Cascades zu bewundern, aber immer noch sind Pässe gesperrt. Ebenso ergeht es uns mit dem Pic du Midi, den wir gerne besucht hätten.
Wir irren eine Weile herum, um vielleicht doch noch eine Zufahrt zu einer dieser Sehenswürdigkeiten zu finden und entdecken auf diese Weise sensationelle Strecken und Orte, die wir sonst vielleicht nie gesehen hätten.

Letztendlich landen wir nach einem fahrerisch, wie auch wettermäßig traumhaften Tag auf einem spanischen Campingplatz, der unserem Empfinden nach deutlich mehr, als die offiziellen zwei Sterne verdient.
Bei eiskaltem Bier und extrem leckeren Oliven lassen wir den Tag ausklingen und sichern erst einmal alle bisher aufgenommenen Fotos und Videos auf das Netbook.
Danach geht’s in die Falle, denn morgen wollen wir den Atlantik sehen.

Geschafft. Wir sind so gut wie angekommen an der Atlantikküste.

Davor fahren wir durch das spanische Vorgebirge der Pyrenäen und traumhafte Täler.
Die Straßen winden sich mit den Flußläufen und machen trotz – oder vielleicht wegen – des schlechten Zustands richtig Spaß.
Auf diesen schmalen Straßen begegnet uns kaum ein anderes Fahrzeug, aber dennoch können wir kaum schneller, als 30 – 60 km/h fahren. So sehr werden wir durchgeschüttelt.

An einer Stelle können wir fast bis an das Flussbett fahren. Es geht zwar über groben Kies, ist aber machbar. Unten angekommen sehen wir, dass dieser Platz ideal ist, um wild zu campen. Von der Straße nicht einsehbar und mit einem traumhaften Blick auf die umliegenden Berge und natürlich den Flussverlauf.

Doch es ist die falsche Tageszeit. Wir müssen weiter, und es liegen noch ca. 260 km vor uns. Zum Glück wechseln sich Straßen, wie die bisherige und schnell befahrbare Landstraßen nun ab und wir kommen etwas zügiger vorwärts.

Bei einem Zwischenstopp fällt uns starker Benzingeruch auf. Am Benzinhahn meiner Transalp haben sich Schrauben gelockert, und im Sekundentakt tropft nun Sprit heraus. Nachdem die Schrauben ordentlich angezogen wurden, ist alles wieder ok.
Offensichtlich war ich vor sechs Jahren, als ich den Dichtungssatz gewechselt habe, zu vorsichtig beim Anziehen der Schrauben. Und erst die extremen Schläge heute führten dazu, dass sich die Schrauben lockern konnten.
Ein Trost: der viel gelobten Zuverlässigkeit von Honda und speziell der Transalp schadet das in keiner Weise.

Kurz vor San Sebastian finden wir einen sehr ordentlichen Campingplatz, dessen einziges Manko darin besteht, dass wir die Maschinen nicht direkt neben den Zelten parken dürfen. Sie müssen etwa 10 m entfernt auf speziellen Parkplätzen stehen. Damit lässt sich leben.

Den Tag schließen wir mit El Coto, dem Urlaubs-Rotwein, ab.

Am Morgen unterhalte ich mich noch lange mit unserem Platznachbarn, einem Franzosen, der durchgehend dicht ist. Aber er ist ein netter Kerl, der mit seiner Freundin hier ebenfalls die Nacht verbracht hat.

Recht spät starten wir und kommen nach einer schönen kurvigen Bergstrecke, offensichtlich wieder einmal ein Teilstück der Tour de France, in San Sebastian an.
Dort verbringen wir einige Zeit am Strand und wagen uns auch mal in den immer noch ziemlich kalten Atlantik.

Bei einem Rundgang durch die Altstadt essen wir fabelhafte Pintxos (die hiesige „Variante“ der Tapas) zu einem ebenso fabelhaften Preis. Danach versuchen wir aus der Stadt heraus zu kommen, landen aber, wie in einem billigen amerikanischen Horrorfilm immer wieder an der selben verstopften Straße. 17:30 Uhr ist aber auch eine doofe Zeit, um eine Stadt zu verlassen, die nur über wenige Zubringer verfügt.

Endlich draußen finden wir eine wunderbar kurvige Route, die uns nach Westen tiefer in die Pyrenäen hinein führt. Recht spät kommen wir auf dem einzigen Campingplatz der Gegend an, dessen Preise angesichts mangelnder Konkurrenz deftig sind.
Immerhin dürfen wir uns einen beliebigen Platz aussuchen, und so wählen wir den Rasen vor einer leeren Hütte, deren Veranda wir dann einfach mit nutzen. Das ist auch notwendig, um in Ruhe essen und vor allem trinken zu können, denn mittlerweile regnet es wieder mal.

Dicke Regentropfen prasseln auf mein Zelt, als ich um 7:00 Uhr durch den überdeutlichen Ruf der Natur geweckt werde. Draußen ist es dann halb so wild, denn die dicken Tropfen kommen durch die Bäume, unter denen wir unsere Zelte aufgeschlagen haben. Dennoch, es regnet, und alles ist so nass, wie man es nicht gerne hat, wenn man einpacken muss.
Also gibt es erst einmal einen Kaffee im Trockenen auf der Veranda. Dabei entdecke ich, dass bei der Hütte nebenan der Schlüssel steckt. Freier Zugang zu einer Steckdose also. Schnell ist das Tablet am Ladegerät, denn das hat es bitter nötig.

Bei der Abfahrt sind wir wasserdicht eingepackt. Es geht über eine wahnsinnig grüne Berglandschaft gen Westen nach Lourdes. Streckenweise ist die Sicht in den tief hängenden Wolken weniger, als 20 Meter weit, aber wir kommen dennoch gut voran auf einer Straße, die sich schmal um die Berge windet.
Wenn es zwischendurch mal aufklart, ist die Aussicht einfach eine Wucht. Ich weiß ehrlich nicht, ob ich hier lieber bei trockener Straße mit mehr Fahrspaß unterwegs wäre, oder ob es so, wie es jetzt ist, mit dem satten Grün der Natur besser ist. Sicher hat beides seine Vorzüge …

Natürlich ist es bei dieser Feuchtigkeit und in der Höhe, ca. 1000 m, recht frisch. Uns begegnen drei Rennradler, die sich bereits über die höchste Stelle gekämpft haben und deren Finger blau von der Kälte sind. Verzweifelt fragen sie uns, wie weit es noch bis zur nächsten Ortschaft ist. 6 – 8 km müssen sie noch durchhalten. Im Vergleich dazu haben wir es noch richtig komfortabel.

Ich komme um eine Linkskurve und stehe ein paar Kühen gegenüber, von denen die ersten beiden die gesamte Breite der engen Straße einnehmen. Sie schauen neugierig und machen nur widerwillig Platz, während ich langsam auf sie zu fahre. Viel Spielraum ist ja nicht, denn links ist der Berg und rechts der Hang.
Weiter geht es ständig durch die Wolken ohne zu wissen, was uns hinter der nächsten Kurve erwartet. Ich habe mir mittlerweile angewöhnt, vor jeder kritischen Kurve zu hupen, um entgegenkommenden Autofahrern zu signalisieren, dass sie mit Gegenverkehr zu rechnen haben. Die sind zwar selten, doch im unpassenden Moment nicht gerade ungefährlich.

Irgendwann kommen wir dann doch wieder auf richtige Straßen und am späten Nachmittag dann auch nach Lourdes. An der Grotte findet gerade ein Gottesdienst statt. Auch wenn man selbst mit Religion nicht viel anfangen kann, ist es schon irgendwie ergreifend, die Menschen zu sehen, die hierher pilgern.
Natürlich mache ich jetzt genau das, was ich mir vorgenommen habe: ich kaufe das kitschigste Gefäß, das ich finden kann und fülle es mit dem Wunderwasser. Was sein muss, muss sein!

Campingplätze gibt es hier angeblich reichlich, aber nach ein paar Nieten – kein Campingplatz oder alles verriegelt und verrammelt – nehmen wir Kurs auf einen zufällig ausgesuchten Platz weiter südlich. Der entpuppt sich dann als Glücksgriff schlechthin, denn auf der Westseite eines Tals gelegen bietet er einen grandiosen Ausblick auf das Gebirge im Sonnenuntergang. Gekrönt wird das von einem fast vollen Mond über den Bergen. Einfach genial.

Trotz des zunächst beschissenen Wetters mal wieder ein toller Tag. Jede Etappe heute, so beschwerlich sie vielleicht war, hatte irgendetwas Großartiges an sich. Ein guter Wein zum Abschluss und ab in das Zelt in der Hoffnung, dass die Sonne es morgen trocknen wird.

Die Zelte sind trocken. Endlich mal wieder. Da wir beide überhaupt keine Lust haben, sie abzubauen und unseren Krempel einzupacken, weil die Aussicht hier einfach nur genial ist, und nicht zuletzt, weil man von hier aus einige interessante Ziele gut erreichen kann, beschließen wir, noch einen Tag auf diesem Platz zu bleiben.

Die Zufahrten zu den Pässen sind von hier aus noch nicht freigegeben, und an den Sperren stehen sogar Gendarme und passen auf, dass nicht doch jemand versucht, durchzukommen – zwei Motorradfahrer zum Beispiel.

Wenigstens ein schönes Ziel aber ist von hier aus erreichbar: Le Pont d’Espagne. Die Strecke dorthin ist schön kurvig, und so kommen wir richtig auf unsere Kosten.
Dazu bietet die Natur uns noch eine Sensation nach der anderen. Spektakuläre Felswände und Bergwasserfälle, die ihresgleichen suchen.

Nach einem erlebnisreichen Vormittag landen wir wieder auf dem Campingplatz.
Und hier siegt die Faulheit. Nichts spricht dagegen, am letzten Tag in den Pyrenäen einfach nur in der Sonne zu sitzen und die Aussicht zu genießen. Also machen wir genau das!

Und wieder scheint am Morgen die Sonne. Dietmar hat seit ein paar Tagen Schmerzen im rechten Unterbauch. Der Blinddarm scheint es nicht zu sein, aber es ist trotzdem schmerzhaft genug, um heute erst einmal nach Lourdes zu fahren, damit sich ein Arzt das ansieht.

Nach über drei Stunden elender Warterei steht fest: Es ist nichts zu finden. Was jetzt tatsächlich los ist, lässt sich durch Ausschlussdiagnosen nicht feststellen, aber ganz offensichtlich ist da nichts, das sofort behandelt werden muss. Dietmar bekommt ein Schmerzmittel und ein Rezept für die weitere Eigenverabreichung. Darauf verzichtet er aber, weil er lieber mit Schmerzen und Konzentrationsfähigkeit fahren will, als ohne beides

So schaffen wir heute wenigstens noch eine unter diesen Umständen ordentliche Strecke bis nördlich von Toulouse und finden dort nach einiger Sucherei einen versteckten, aber ausgesprochen ordentlichen Campingplatz für kleines Geld. 6 € pro Person – der bisher niedrigste Preis für einen guten Platz.

Mit 31 Grad war das der heißeste und sonnigste Tag unserer Reise.

Der folgende Tag beginnt trocken, aber bewölkt. Der Wetterbericht verspricht leichten Regen und macht dieses Versprechen auch prompt wahr, als wir wieder unterwegs sind. Aus dem leichten Regen wird schwerer Dauerregen, der uns mit Eiseskälte und Nebel durchs Jura begleitet.

Dennoch ist der Tag voller interessanter Ereignisse. In einem kleinen Dorf kommen wir anlässlich eines Festes, das irgendwas mit den lokalen Rindviechern zu tun hat, nicht weiter und landen zunächst nur auf einen Kaffee, dann aber doch zum Mittagessen in einer Brasserie am zentralen Platz des Ortes.

Dort beobachten wir die Einheimischen beim Sonntagssaufen und essen das Tagesmenü. Irgendwas für uns nicht definierbares, das schwer nach Innereien im Naturdarm aussieht. Schmecken tut es aber.

Nach dem Essen ist wieder Dauerregen angesagt, aber die Straße, die zuvor gesperrt war, erscheint nun frei. Immerhin ist das der einzige Weg, der uns in annehmbarer Zeit über die nächste Bergkette führt.

Doch wir haben uns zu früh gefreut, denn mittendrin stehen wir im Stau. Die Kühe, von denen wir im Dorf nur den Mist gesehen und gerochen haben, werden hier mit Fahnen und behängten Zweigen geschmückt die Straße entlang getrieben.

Wir schaffen es, uns an den Rindviechern und den zahlreichen Bussen und Campern, die offensichtlich zu genau diesem Event angereist sind, vorbei zu mogeln und haben wieder freie Fahrt. Zumindest so frei, wie es das Wetter und die Sicht erlauben.

Da wir mittlerweile ordentlich ausgekühlt sind, machen wir an einem Bus-Wartehäuschen Halt, um wenigstens einmal zwischendurch irgendwie im Trockenen zu verweilen. Dort wohnt allerdings schon jemand: Greg, ein Belgier, der zur Selbstfindung auf dem Jakobsweg unterwegs nach Santiago de Compostela ist.

Ein cooler Typ. Wir unterhalten uns nett in der kleinen Bus-Hütte, und er kocht uns einen Kaffee. Seine Füße haben bereits Blasen geworfen, und er humpelt, wenn er ein paar Schritte laufen muss. Aber er hat seinen Verwandten und Freunden großspurig erzählt, dass er den Weg gehen wird, und so kommt ein Rückzug auf keinen Fall infrage.

Einige Kilometer vor St. Etienne beschließen wir, es für heute gut sein zu lassen und machen uns auf die Suche nach einem Platz. Wieder einmal scheitert der erste Versuch, aber dafür finden wir den perfekten Platz für den heutigen Tag. Wir brauchen nicht einmal unsere Zelte aufzubauen. Und es gibt ein ausgesprochen ordentliches Abendessen.

Ich habe insgeheim gehofft, dass wir heute etwas finden, wo wir warm und trocken sitzen können, aber wirklich daran geglaubt habe ich nicht. Umso mehr wissen wir zu schätzen, was wir hier gefunden haben. Wer in diese Gegend kommt, sollte unbedingt hier übernachten!

Etwa 870 km liegen noch vor uns, und das Wetter ist sch…lecht. Es regnet fast nur und „ein wenig frisch“ ist es zudem. Dabei sah es heute Morgen, als wir aus dieser Zelthütte gekrochen kamen, erst einmal nicht allzu schlecht aus. Jetzt sind wir froh, dass wir schon vor dem Start die Regenklamotten übergezogen haben.
Zeitweise sieht es auf meinem Visier aus, als hielte jemand einen Gartenschlauch drauf. Dietmar, der vor mir fährt ist nur gelegentlich zu erkennen. Die Lkw vor uns, wie auch die entgegenkommenden Fahrzeuge erhöhen den Wasseranteil in Kopfhöhe noch einmal deutlich.

DSCN9812Irgendwann haben wir die Schnauze voll und suchen uns ca. 100 km vor der Grenze zu Luxembourg ein Hotel. Ibis budget – da war es auf so manchem Campingplatz gemütlicher. Aber immerhin ist es warm im Zimmer. Dietmar hat in seinem Zimmer ebenfalls die Heizung voll aufgedreht, und wir hoffen, bis morgen einiges von dem Zeug, in das wir für die letzte Etappe schlüpfen müssen, wieder einigermaßen trocken zu haben.

Am letzten Tag geht es dann ohne nennenswerte Wassermengen aber bei immer noch recht niedrigen Temperaturen durch Luxembourg und die Eifel über den Kölner Ring nach Hause. Bei Dietmar schießen wir ein Abschlussfoto. Ich fahre weiter zur Werkstatt meines Vertrauens, da ich jetzt defnitiv neue Reifen brauche. Die haben leider vor Mitte Juni keinen Termin frei. Da muss ich mir wohl jemand anderen suchen der das macht.

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Aber in den nächsten Tagen wird eh nicht mehr gefahren. Jetzt geht es erst einmal unter die Dusche, und dann sind nach drei Wochen Abwesenheit natürlich auch noch ein paar Dinge zu erledigen.

Wir haben eine saugeile Tour hinter uns, bei der jeder Meter trotz der teilweise widrigen Umstände Spaß gemacht hat. Ich habe das hohe Windschild vermisst, weil mir über die Standardscheibe der Transalp ständig die Insekten ins Gesicht geknallt sind. Immerhin aber kann ich jetzt ca. 35 Insektenarten und Unterarten an Geschmack und Aufprall erkennen – das ist doch auch was.

Ein paar Daten zur Reise

Dauer: 18 Tage
zurückgelegte Strecke: 4885 km
höchster Punkt: 2090 m
technische Probleme: keine, außer einer Scheinwerferbirne und losgerüttelten Schrauben am Benzinhahn
sonstige Zwischenfälle: keine
Verpflegung: Einkauf in Supermärkten
Kosten: ca. 750 € pro Person

Reiseroute

track.pyrenaen

Track und Locations

GPX-Datei

Ausrüstung

Fahrzeug: Honda Transalp PD06 und BMW F800GS

Zelt: Tatonka Arctis3 und Robens Voyager 2EX
Kocher: Coleman Benzinkocher
Kameras: Nikon Coolpix S8200 und Canon EOS 60D

Erkenntnisse

Frankreich ist mittlerweile eines meiner bevorzugten Reiseländer. Ich mag die Mentalität, und mit der Sprache klappt es auch immer besser.

Man weiß nicht immer, was vor einem auf dem Teller liegt, aber es ist grundsätzlich sehr lecker.

Der Mai ist für die Pyrenäen nicht der beste Monat, wenn der Frühling Anlaufschwierigkeiten hat. Zuviele Pässe und damit Sehenswürdikeiten sind noch nicht erreichbar, da entweder noch Schnee liegt, oder die letzten Winterschäden beseitigt werden.

Das Reisen mit Dietmar ist erfrischend angenehm. Wir verstehen uns prima und harmonieren auch fahrerisch sehr gut, und ich freue mich schon auf weitere Reisen zusammen.